up-and-coming geht durch die Decke

Über 4.000 Einreichungen aus 122 Ländern für das 15. Internationale Film Festival Hannover

Schon lange gilt up-and-coming als eine der weltweit führenden Adressen für den Filmnachwuchs. Bei der 15. Ausgabe des Internationalen Film Festivals Hannover sind alle Kontinente vertreten: 4.017 Bewerbungen aus 122 Ländern gingen im Festivalbüro ein.

Berlin/Hannover, 18. September 2019 — Die Einreichfrist für das 15. Internationale Film Festival Hannover ist abgelaufen. In diesem Jahr schickten junge Talente aus 122 Ländern insgesamt 4.017 Filme nach Hannover. Erstmals vertreten sind beispielsweise Paraguay, Antigua, Syrien oder Brunei. Unter den Bewerbungen finden sich Arbeiten von Studierenden 32 deutscher und 78 internationaler Hochschulen; 85 Schulen aus dem gesamten Bundesgebiet haben zudem die Chance auf den Bundes- Schulerfilm-Preis. Die Auszeichnung wird neben dem Deutschen Nachwuchsfilmpreis und dem International Young Film Makers Award zum Abschluss des Festivals verliehen. Die Preisverleihung mit anschließendem Screening der Gewinnerfilme findet am 24. November statt. Zurzeit sichtet eine unabhängige Vorauswahl-Jury sämtliche Einreichungen. Die Nominierungen und damit die Filmauswahl, die up-and-coming vom 21. bis 23. November im Kulturzentrum Pavillon präsentiert, werden Ende Oktober bekannt gegeben.

Deutscher Nachwuchsfilmpreis 2019: Satirisches bis Nachdenkliches aus der Smartphone-Welt

Am Wettbewerb um den Deutschen Nachwuchsfilmpreis beteiligten sich neben Studierenden so gut wie aller deutschen Hochschulen mit Filmklassen oder Medienstudiengangen wieder zahlreiche sehr junge Talente: Besonders stark ist in diesem Jahr die Gruppe der 16- bis 17-Jahrigen. Die jüngsten Teilnehmenden (12 Jahre) steuern einem Film zum Thema Klimawandel bei. Unter den Einreichungen sind auch Filme von Bewerber*innen für den ersten Deutschen Nachwuchs-Drehbuchpreis, der Anfang des Jahres von up-andcoming initiiert worden war. Zusatzlich schickten 20 Partner-Festivals ihre Favoriten ins Rennen um die begehrte Auszeichnung. Einmal mehr prasentert sich die Gesamtheit der Bewerbungen facettenreich. Samtliche Genres, jedoch auffallend viele Satiren oder Komödien, und alle Langen sind vertreten. Besonders haufige Themen der filmisch erzahlten Geschichten seien Misskommunikation in der Smartphone-Welt, Datenklau, Depression oder Mobbing, berichtet Festivalleiter Burkhard Inhülsen.

Im internationalen Wettbewerb: Experimentelles zu digitaler Lebensrealität und Geschlechterrollen

Auch im internationalen Wettbewerb ist die digitale Lebensrealitat der Filmemacher*innen (und hier vor allem deren Schattenseite) eines der vorherrschenden Themen. Außerdem haufig: Frauenrechte, Krieg sowie LGBTQ-, Beziehungs- und Außenseiter-Themen. Smartphones sind auch auf der Materialebene (vertikale Filme) omniprasent. Besonders beeindruckend sei die Vielfalt der Erzahlansatze, so Inhülsen. Viele der internationalen Einreichungen seien experimentelle Essay- oder Kunst-Filme, in denen die Macher*innen erstaunlich gekonnt mit den Formen spielten. Allgemeine Tendenzen und eine erste Zwischenbilanz Seit Jahren ist up-and-coming kontinuierlich gewachsen und hat sich zunehmend internationalisiert. Das aktuelle Ergebnis gleiche jedoch einem Quantensprung, meint Inhülsen. Es werfe die Frage auf, ob das 'Ende der Fahnenstange' nunmehr erreicht sei: Über 4.000 statt wie bisher an die 3.000 Filme zu sichten und begutachten, sei eine enorme Herausforderung für die Vorauswahl-Jury. "Künstlerisch wie technisch ist das Gros der Arbeiten erneut auf einem sehr hohen Niveau. Das macht die Sache nicht leichter", so Inhülsen.