Die Preisträger 2009

Filmemacher, Filme und Jurybegründung

Preisträger (o.) und die deutsche Jury (u.)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der 'Deutsche Nachwuchsfilmpreis 2009' geht an'Kleine Wölfe' von Justin Peach (*1982) aus Mainz, 'Glioblastom' von Axel Ranisch (*1983) und Tanja Bubbel aus Berlin und 'Hybris' von Florian Schnell (*1984) aus Ludwigsburg. Der Publikumspreis geht an die Hannoveranerin Anna Kasten und ihren Film 'Regenbogenengel'.
Der 'Deutsche Nachwuchsfilmpreis' wurde drei Mal vergeben. Er ist mit jeweils 2.000 Euro dotiert.

Preisstifter ist das Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Die Auszeichnung geht außerdem mit einer Produzentenpatenschaft einher. Die Patenschaften übernehmen Bettina Brokemper, Christian Becker und Hans W. Geißendörfer.

Mit dem 'International Young Film Makers Award' wurden Kwok Zune aus China (*1985) für 'A Day In A Life', Mahdi Jafari (*1982) für 'Baba Ab Dad' (Father Gave Water) aus dem Iran und Ursula Ulmi (*1981) aus der Schweiz für 'Die Kinder im Mond' geehrt. Den Publikumspreis bekommt Miina Alajärvi aus Finnland für 'The Electrician'.

Erstmals geht auch der 'International Young Film Makers Award' mit einer Produzentenpatenschaft einher: Lars von Triers Zentropa wird die Preisträger bei der Entwicklung eines neuen Drehbuchs unterstützen; die Organisation übernimmt Zentropa Norwegen.

Der im Rahmen von up-and-coming 2009 zum zweiten Mal vom BDK e.V. Fachverband für Kunstpädagogik gestiftete und mit 1.000 Euro dotierte 'Schülerfilm-Preis' geht an vier Teilnehmerinnen einer Dokumentarfilmwerkstatt mit Schülern der Willy-Brandt-Gesamtschule aus Köln und ihren Film 'Danny Crash'.

Die ausgezeichneten Filme und Auszüge aus den Begründungen der deutschen und der internationalen Jury
:

"Kleine Wölfe" von Justin Peach aus Mainz
. Zusammen mit anderen Kindern lebt der elfjährige Sonu auf den Straßen von Katmandu. Der Alltag in der chaotischen Stadt ist ein routinierter Kampf ums Überleben aber auch eine Suche – wie kleine Jungs nun einmal sind – nach Spaß und Abenteuer.
 Das meint die Jury: "Eine Dokumentation auf Augenhöhe! Ein beeindruckender Film über die Straßenkinder Katmandus! Ein junger Filmemacher, der bereit ist für seinen Film alles zu geben... Der Film zeigt die Balance zwischen Armut und Würde, Turbulenz und tiefer Stille und ist zu keinem Zeitpunkt mitleiderhaschend oder voyeuristisch."


"Glioblastom" von Axel Ranisch und Tanja Bubbel aus Berlin
. Im Leben von Stuntfrau Steffi läuft alles ganz gut, bis sie eines Tages einen Anruf von Mutti bekommt, die ihr mitteilt, dass Vater an einem Gehirntumor leidet. Steffi soll nach Hause kommen, um sich mit Vater zu versöhnen, was ihr nur dank der sprechenden, homosexuellen Tiere des Waldes gelingt...
Das meint die Jury: "In "Glioblastom" geht es um Leben, Tod, Familie und Selbstbestim-mung. Axel Ranisch und Tanja Bubbel haben daraus einen schrägen und äußerst unterhaltsamen Film gemacht (...) Eine Machart wie diese haben wir in Deutschland lange vermisst!"

"Hybris" von Florian Schnell aus Ludwigsburg
In einer Welt voller Krüppel raubt ein Bettler dem anderen seine Beinprothese. Ein Stilmix irgendwo zwischen Rotoskopie, Pixilation, Realfilm, Animation und Comic.
 Das meint die Jury: "Eine wegweisende Collage moderner Stilmittel! Der Film erschafft in zwei Minuten eine eigene neue aufregende Welt. Wir sind sehr gespannt was wir von Florian Schnell in den nächsten Jahren sehen werden! Dieser Preis soll ihn dabei unterstützen!"


"A Day In A Life" von Kwok Zune aus China
. Zwischen Dokumentar- und Spielfilm erzählt Kwok Zune die Geschichte einer alte Frau, die mit ihren Habseligkeiten durch Hongkong zieht.
Das meint die Jury: "Dieser Film thematisiert die Einsamkeit der älteren Generation auf wunderschöne, einfühlsame Weise und erzählt von einer starken, allen Widrigkeiten zum Trotz ungebrochenen Persönlichkeit."


"Baba Ab Dad" (Father Gave Water) von Mahdi Jafari aus dem Iran
. Symbolisch erzählt der Kurzspielfilm die Geschichte eines kleinen Jungen, der zu spät in die Schule kommt und sein Schreibzeug vergessen hat... 
Das meint die Jury: "In nur drei Minuten macht der Film das Gefühl des Allein-Seins aber auch der Anteilnahme, die Kinder füreinander empfinden, erlebbar."


"Die Kinder im Mond" von Ursula Ulmi aus der Schweiz. 
Eine Gruppe Kinder schläft friedlich im Innern des Mondes – eines Nachts jedoch erwachen sie... Das meint die Jury: "Dieses bezaubernde Märchen hat uns alle begeistert. Ob Sound und Musik, Kreativität und Storyline: diese Produktion in jeder Hinsicht inspirierend!"